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Go und No-Go in der Forschung

Go- und No-Go-Kriterien in der Forschung

Go- und No-Go-Kriterien sind essenzielle Entscheidungspunkte in der Forschungsplanung und -durchführung. Sie dienen dazu, den Fortschritt eines Projekts kritisch zu evaluieren und sicherzustellen, dass es unter wissenschaftlich, ethisch und praktisch akzeptablen Bedingungen weitergeführt wird. Diese Kriterien helfen, Ressourcen effektiv zu nutzen und das Risiko von Fehlern oder unnötigem Aufwand zu minimieren.


Was sind Go- und No-Go-Kriterien?

  • Go-Kriterien: Faktoren oder Bedingungen, die zeigen, dass ein Forschungsprojekt weitergeführt werden kann oder sollte, da es auf dem richtigen Weg ist.
  • No-Go-Kriterien: Bedingungen, bei denen das Projekt gestoppt, angepasst oder neu bewertet werden muss, weil ein Scheitern oder gravierende Probleme absehbar sind.

Go-Kriterien: Wann kann die Forschung fortgesetzt werden?

  1. Klare Forschungsfrage und Hypothese:
    • Die Fragestellung ist präzise formuliert, realistisch und wissenschaftlich relevant.
    • Die Hypothese ist überprüfbar.
      Beispiel: „Die Untersuchung des Einflusses von Luftverschmutzung auf Sandstein zeigt konkrete messbare Parameter.“
  2. Methodische Machbarkeit:
    • Die ausgewählten Methoden sind geeignet, um die Forschungsfrage zu beantworten.
    • Notwendige Werkzeuge, Technologien und Expertise stehen zur Verfügung.
      Beispiel: Die geplanten chemischen Analysen können mit den vorhandenen Laborkapazitäten durchgeführt werden.
  3. Ausreichende Ressourcen:
    • Zeit, Budget und Personal sind für die Durchführung ausreichend eingeplant.
    • Fördermittel oder andere Finanzierungsquellen sind gesichert.
  4. Ethische und rechtliche Standards:
    • Das Projekt erfüllt ethische Richtlinien und rechtliche Vorgaben.
      Beispiel: Bei der Probennahme an historischen Bauwerken liegen Genehmigungen vor.
  5. Positive Zwischenergebnisse:
    • Erste Ergebnisse bestätigen die Umsetzbarkeit und Relevanz der Untersuchung.
      Beispiel: Erste Probenanalysen liefern verwertbare Daten zur Schadstoffbelastung von Baumaterialien.

No-Go-Kriterien: Wann sollte die Forschung gestoppt oder angepasst werden?

  1. Unklare Zielsetzung:
    • Die Fragestellung ist zu vage oder nicht relevant.
    • Die Hypothese ist nicht überprüfbar.
      Beispiel: „Die geplante Fragestellung ist zu breit gefasst und führt zu widersprüchlichen Zielen.“
  2. Methodische Probleme:
    • Die gewählten Methoden sind ungeeignet oder führen zu fehlerhaften Ergebnissen.
    • Es fehlen notwendige Technologien oder Kenntnisse.
      Beispiel: Die geplanten Analyseverfahren liefern keine aussagekräftigen Daten.
  3. Unzureichende Ressourcen:
    • Zeit, Budget oder Personal reichen nicht aus, um das Projekt abzuschließen.
    • Finanzierungszusagen wurden zurückgezogen.
  4. Ethische oder rechtliche Verstöße:
    • Das Projekt verletzt ethische Standards oder rechtliche Vorgaben.
      Beispiel: Die Probennahme an einem Denkmal erfolgt ohne Zustimmung der zuständigen Behörden.
  5. Negative Zwischenergebnisse:
    • Erste Ergebnisse zeigen, dass die Hypothese nicht haltbar ist oder das Projekt keinen wissenschaftlichen Mehrwert bietet.
      Beispiel: Die analysierten Daten zeigen keine Korrelation zwischen den untersuchten Variablen.
  6. Unvorhergesehene Risiken:
    • Es treten unvorhergesehene Schwierigkeiten auf, die die Durchführung des Projekts gefährden.
      Beispiel: Ein technisches Gerät, das für die Analyse erforderlich ist, ist defekt und kann nicht ersetzt werden.

Bedeutung von Go- und No-Go-Kriterien

Go- und No-Go-Kriterien helfen Forschern, fundierte Entscheidungen über den Fortgang eines Projekts zu treffen. Sie fördern die Effizienz, minimieren Risiken und sichern die Qualität der Forschung. Indem sie regelmäßig überprüft werden, können Probleme frühzeitig erkannt und Korrekturen vorgenommen werden.


Beispiele aus der Forschung

  1. In der DenkmalpflegeDenkmalpflege Englisch: Monument preservation Französisch: Conservation des monuments Italienisch: Conservazione dei monumenti Latein: Monumentorum cura Wissenschaftliche und praktische Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege von Kulturdenkmalen. Denkmalpflege – Wikipedia:
    • Go: Erste Probennahmen an einem historischen Bauwerk liefern Daten, die die geplante Methodik bestätigen.
    • No-Go: Die chemische Analyse zeigt, dass die untersuchten Materialien durch die Probenahme beschädigt wurden, und das Projekt muss überarbeitet werden.
  2. In der Umweltforschung:
    • Go: Die geplanten Luftmessungen an einem städtischen Denkmal zeigen belastbare Ergebnisse zur Schadstoffkonzentration.
    • No-Go: Die Datenerhebung ist aufgrund unvorhergesehener Wetterbedingungen nicht möglich.

Quellen und weiterführende Links

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