Kunst der Ägypter, Griechen und Römer: Erkennungsmerkmale nach Epochen
1. Ägyptische Kunst (ca. 3000 v. Chr. – 30 v. Chr.)
Architektur:
- Bauwerke sind monumental und religiös geprägt (z. B. Pyramiden, Tempel).
- Klare Symmetrie und massive Strukturen mit flachen, breiten Säulen.
- Säulen mit Pflanzenmotiven wie Papyrus oder Lotus.

Malerei:
- Figuren werden nach festen Regeln dargestellt: Köpfe im Profil, Schultern frontal, Beine seitlich.
- Farben haben symbolische Bedeutung (z. B. Blau für Himmel, Grün für Fruchtbarkeit).
- Reliefartige Darstellungen auf Wänden von Tempeln und Gräbern.
Skulpturen:
- Symmetrisch und statisch, meist frontal dargestellt.
- Verwendung von Materialien wie Granit, Basalt und Kalkstein.
Möbel:
- Geometrische Formen, oft aus Holz mit Intarsien aus Elfenbein oder Gold.
- Tiermotive und klare Linien.
Erkennungsmerkmale:
- Monumentale Bauwerke mit religiösem Charakter und Hieroglyphen.
- Figuren sind stilisiert, nicht perspektivisch.
- Pflanzenmotive und Symbole in Möbeln und Architektur.
2. Griechische Kunst (ca. 800 v. Chr. – 146 v. Chr.)
Architektur:
- Entwicklung der Säulenordnungen:
- Dorisch: Schlichte, massive Säulen ohne Basis.
- Ionisch: Schlankere Säulen mit Voluten (spiralförmige Kapitelle).
- Korinthisch: Sehr verzierte Kapitelle mit Akanthusblättern.
- Perfekte Proportionen und klare Linien, oft für Tempel (z. B. Parthenon in Athen).

Malerei:
- Figurenreiche Darstellungen auf Keramik (schwarzfigurige und rotfigurige Techniken).
- Szenen aus Mythologie und Alltag.
- Meist auf Vasen beschränkt, Wandmalerei selten erhalten.
Skulpturen:
- Realistische Darstellungen des menschlichen Körpers, idealisiert.
- Darstellung von Bewegung und Anatomie, oft mythologische Motive.
Möbel:
- Funktionale Formen wie Klismos-Stühle mit gebogenen Beinen.
- Oft mit Bronze- oder Holzdekorationen.
Erkennungsmerkmale:
- Tempel mit dorischen, ionischen oder korinthischen Säulen.
- Idealistisch-realistische Skulpturen mit ausgeprägter Anatomie.
- Dekorierte Keramik mit figürlichen Szenen.
3. Römische Kunst (ca. 500 v. Chr. – 476 n. Chr.)
Architektur:
- Kombination von griechischen Elementen mit römischen Innovationen wie Rundbögen, Kuppeln und Beton.
- Praktische Bauwerke wie Aquädukte, Amphitheater (z. B. Kolosseum) und Triumphbögen.
- Villen und Paläste mit Mosaikböden und Fresken.

Malerei:
- Wandmalereien in Villen, oft mit illusionistischen Perspektiven (Trompe-l’œil).
- Szenen aus Mythologie, Alltag und Landschaften.
- Verwendung von leuchtenden Farben, häufig Fresken.
Skulpturen:
- Realistische Porträts, die auch individuelle Merkmale betonen.
- Kopien griechischer Skulpturen mit Ergänzungen durch römischen Stil.
Möbel:
- Funktional, oft mit luxuriösen Materialien wie Bronze, Marmor und Elfenbein verziert.
- Triklinium-Liegen und reich verzierte Tische.
Erkennungsmerkmale:
- Rundbögen und Kuppeln in Bauwerken.
- Illusionistische Wandmalereien mit Landschafts- oder Alltagsszenen.
- Realistische Porträts und funktionale, dekorierte Möbel.
Zusammenfassung der Erkennungsmerkmale
Epoche | Architektur | Malerei | Skulpturen | Möbel |
---|---|---|---|---|
Ägyptisch | Monumental, religiös, Symmetrie, Pflanzenmotive | Starr, keine Perspektive, Relief | Statisch, frontal | Geometrisch, Tiermotive |
Griechisch | Proportionen, dorisch/ionisch/korinthisch | Figurenreiche Vasenmalerei | Idealistisch, Bewegung | Schlicht, funktional |
Römisch | Praktisch, Rundbögen, Kuppeln, Mosaike | Illusionistisch, Fresken | Realistisch, individuelle Porträts | Funktional, luxuriös |