Strukturierte Kommunikation in der DenkmalpflegeDenkmalpflege Englisch: Monument preservation Französisch: Conservation des monuments Italienisch: Conservazione dei monumenti Latein: Monumentorum cura Wissenschaftliche und praktische Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege von Kulturdenkmalen. Denkmalpflege – Wikipedia
Berichte, Konzepte und Publikationen sind wesentliche Werkzeuge in der Denkmalpflege, um Projekte zu dokumentieren, Pläne zu entwickeln und Wissen zu verbreiten. Sie dienen dazu, Informationen klar und präzise darzustellen, Entscheidungen zu begründen und eine Basis für die Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten zu schaffen. Ob für interne Zwecke, Förderanträge oder die Veröffentlichung in Fachzeitschriften – das Verfassen solcher Texte erfordert eine systematische Herangehensweise und einen präzisen Stil.
1. Verfassen von Berichten
Definition und Ziel
Ein Bericht dokumentiert den Zustand eines Objekts, die durchgeführten Maßnahmen und die erzielten Ergebnisse. Er dient als Nachweis für die Arbeit und als Grundlage für zukünftige Entscheidungen.
Typischer Aufbau
- Deckblatt
- Titel des Berichts
- Name des Autors/der Autoren
- Datum und Projektinformationen
- Zusammenfassung (Abstract)
- Kurzer Überblick über den Inhalt des Berichts (max. 200 Wörter).
- Einleitung
- Beschreibung des Objekts und seiner Bedeutung.
- Ziel des Berichts und kurze Übersicht der Inhalte.
- Methoden und Vorgehen
- Beschreibung der angewandten Techniken, z. B. Materialanalysen, Fotodokumentation.
- Begründen Sie die Auswahl der Methoden.
- Ergebnisse
- Darstellung der Erkenntnisse, z. B. Schadensbilder, Materialeigenschaften.
- Verwendung von Tabellen, Diagrammen und Fotos zur Unterstützung.
- Diskussion
- Interpretation der Ergebnisse.
- Bezugnahme auf vergleichbare Studien oder Projekte.
- Schluss und Empfehlungen
- Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
- Vorschläge für zukünftige Maßnahmen oder weitere Forschung.
- Anhang
- Zusätzliche Informationen wie Pläne, Fotos, Laborberichte.
Beispiel
- Titel: „Analyse und RestaurierungRestaurierung Englisch: Restoration Französisch: Restauration Italienisch: Restauro Latein: Restauratio Maßnahmen zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands eines Denkmals. Restaurierung – Wikipedia der Marmorstatue ‚Venus von Knidos‘“
- Abstract:
- „Dieser Bericht dokumentiert die Restaurierung der Marmorstatue ‚Venus von Knidos‘. Die Untersuchung konzentrierte sich auf mechanische Schäden und biologische Verunreinigungen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Kombination aus Laserreinigung und Kalkmörtelinjektionen effektiv war.“
2. Verfassen von Konzepten
Definition und Ziel
Ein Konzept ist ein strategischer Plan, der die Ziele, Methoden und Ressourcen eines Projekts definiert. Es dient als Grundlage für die Umsetzung und Argumentation gegenüber Stakeholdern (z. B. Fördermittelgebern).
Typischer Aufbau
- Titel und Einleitung
- Klarer Titel, der das Projekt beschreibt.
- Zielsetzung und Relevanz des Projekts.
- Hintergrund und Kontext
- Beschreibung des Objekts und seines historischen/kulturellen Werts.
- Darstellung der bisherigen Untersuchungen und Erkenntnisse.
- Ziele des Projekts
- Was soll erreicht werden?
- Langfristige und kurzfristige Ziele.
- Maßnahmen und Methoden
- Detaillierte Darstellung der geplanten Maßnahmen.
- Beschreibung der verwendeten Materialien und Techniken.
- Zeit- und Kostenplan
- Zeitliche Planung der einzelnen Schritte.
- Detaillierte Kostenaufstellung.
- Risikomanagement
- Identifikation möglicher Risiken und Strategien zu deren Minimierung.
- Zusammenfassung und Schluss
- Überblick über die wichtigsten Punkte.
- Appell an die Unterstützer (z. B. Fördermittelgeber).
Beispiel
- Titel: „Konservierungskonzept für die Wandmalereien der Kathedrale von Siena“
- Maßnahmen:
- Reinigung mit lösungsmittelfreien Techniken.
- Konsolidierung mit Nanokalk-Injektionen.
- Dokumentation mit hochauflösender Fotografie.
3. Verfassen von Publikationen
Definition und Ziel
Eine Publikation zielt darauf ab, Forschungsergebnisse oder Projekterfahrungen mit der Fachwelt zu teilen. Sie dient der Verbreitung von Wissen und fördert den wissenschaftlichen Diskurs.
Typischer Aufbau
- Titel und Autoren
- Prägnanter Titel, der den Inhalt widerspiegelt.
- Angaben zu den Autoren und deren Institutionen.
- Abstract
- Kurze Zusammenfassung von Ziel, Methode, Ergebnissen und Schlussfolgerungen.
- Einleitung
- Kontext und Relevanz der Studie.
- Zielsetzung und Fragestellung.
- Methoden
- Detaillierte Beschreibung der eingesetzten Techniken.
- Hinweis auf verwendete Geräte oder Software.
- Ergebnisse und Diskussion
- Darstellung der Daten, z. B. in Tabellen oder Diagrammen.
- Diskussion der Bedeutung und Limitationen der Ergebnisse.
- Schlussfolgerungen
- Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse.
- Vorschläge für zukünftige Forschung.
- Literaturverzeichnis
- Alle zitierten Quellen im standardisierten Format (z. B. APA, Chicago).
Beispiel
- Titel: „Neue Ansätze zur Reinigung von Kalksteinfassaden: Eine vergleichende Studie“
- Abstract:
- „Diese Studie vergleicht die Effizienz verschiedener Reinigungstechniken bei Kalksteinfassaden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Laserreinigung eine effektive und nachhaltige Alternative darstellt.“
4. Ressourcen und Tools
Schreibtools
- Zotero: Literaturverwaltung und Zitation.
https://www.zotero.org - Grammarly: Verbesserung von Sprache und Stil.
https://www.grammarly.com
Style Guides
- The Chicago Manual of Style: https://www.chicagomanualofstyle.org
- Purdue OWL: https://owl.purdue.edu
Fachzeitschriften
- Journal of Architectural Conservation: https://www.tandfonline.com
- International Journal of Heritage Studies: https://www.tandfonline.com