Entwicklung der Epochen der Römische Kunst (ca. 500 v. Chr. – 476 n. Chr.)
Die römische Kunst, die sich über fast ein Jahrtausend erstreckt, ist die Basis der Entwicklung des Römischen Reiches . Sie spiegelt die kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Veränderungen wider und ist sowohl von den Etruskern und Griechen beeinflusst als auch selbst prägend für die nachfolgenden europäischen Kulturen.
1. Epochen und Zeitliche Einteilung
Frühzeit und Königreich (ca. 753 – 509 v. Chr.)
- Merkmale:
- Starke Einflüsse der etruskischen Kunst, insbesondere in der Architektur und Skulptur.
- Fokus auf Funktionalität und religiöse Symbolik.
- Werke:
- Frühe Tempel und Grabkunst.
- Bronze- und Terrakotta-Statuetten.
Römische Republik (ca. 509 – 27 v. Chr.)
- Merkmale:
- Realistische Porträts, oft geprägt von der sogenannten “Verismus”-Tradition, die Alter und individuelle Merkmale betonte.
- Monumentale Bauprojekte als Ausdruck politischer Macht, wie das Forum Romanum.
- Werke:
- Büsten von Senatoren und Staatsmännern.
- Aquädukte und erste Straßenbauwerke.
Römische Kaiserzeit (ca. 27 v. Chr. – 284 n. Chr.)
- Merkmale:
- Blütezeit der römischen Kunst mit einem Fokus auf Propaganda.
- Monumentale Architektur, Reliefs und Mosaike zur Verherrlichung des Kaisers und des Staates.
- Werke:
- Kolosseum, Pantheon, Triumphbögen wie der Titusbogen.
- Fresken und Mosaike in Villen und öffentlichen Gebäuden.
Spätantike (ca. 284 – 476 n. Chr.)
- Merkmale:
- Übergang von klassischer römischer Kunst zu frühchristlicher Kunst.
- Vereinfachung der Formen und Symbole zugunsten einer stärkeren spirituellen Aussage.
- Werke:
- Frühchristliche Basiliken wie die Alte Peterskirche.
- Mosaike mit christlichen Motiven.
2. Stile der Römischen Kunst
Architektur
- Etruskische Einflüsse:
- Verwendung von Rundbögen und Tonnengewölben.
- Griechische Einflüsse:
- Integration dorischer, ionischer und korinthischer Säulenordnungen.
- Eigene Innovationen:
- Entwicklung von Betontechniken, die monumentale Bauwerke ermöglichten.
- Aquädukte, Thermen, Triumphbögen und Villen als neue Bauformen.
Skulptur
- Porträtkunst:
- Realistische Darstellung von Individuen, besonders in der Republik.
- Idealisierte Darstellungen von Kaisern und Göttern in der Kaiserzeit.
- Reliefs:
- Narrative Darstellungen wie auf der Trajanssäule, die militärische Siege und historische Ereignisse zeigen.
Malerei und Mosaik
- Fresken:
- Wandmalereien in Villen (z. B. Villa der Mysterien in Pompeji) mit Landschaften, Porträts und mythologischen Szenen.
- Mosaike:
- Boden- und Wandmosaike mit geometrischen Mustern und figürlichen Darstellungen.
Kleinkunst
- Schmuck:
- Verwendung von Gold, Edelsteinen und Glas für prächtige Schmuckstücke.
- Keramik und Glas:
- Gebrauchskeramik und Glaswaren mit kunstvollen Mustern.
3. Zeiten und Gesellschaftlicher Kontext
Frühzeit: Etruskische Einflüsse
- Die Kunst dieser Periode war eng mit religiösen Ritualen und dem Totenkult verbunden.
- Viele künstlerische Techniken wie Terrakotta-Arbeiten und Bronze-Gießen wurden von den Etruskern übernommen.
Republik: Politische und gesellschaftliche Darstellung
- Kunst diente der Repräsentation von Macht und Tugend der römischen Elite.
- Monumente wie Triumphbögen und Ehrenstatuen zeigten die Errungenschaften des Staates.
Kaiserzeit: Propaganda und Monumentalität
- Die Kaiser nutzten Kunst und Architektur, um ihre Herrschaft zu legitimieren und ihre Macht zu demonstrieren.
- Öffentliche Bauwerke wie Thermen, Straßen und Amphitheater betonten die Größe Roms.
Spätantike: Übergang zur christlichen Kunst
- Mit der Christianisierung des Römischen Reiches veränderten sich Themen und Darstellungen.
- Religiöse Motive dominierten zunehmend, und die Kunst wurde symbolischer und weniger naturalistisch.
Zusammenfassung
Die römische Kunst entwickelte sich von etruskischen und griechischen Einflüssen hin zu einer eigenen, monumentalen Formsprache. Sie spiegelte die politische und gesellschaftliche Struktur des Römischen Reiches wider und diente als Mittel zur Machtdemonstration, Propaganda und religiösen Verehrung. Die spätantike Kunst markiert den Übergang zur frühchristlichen und byzantinischen Kunst und stellt den Schlusspunkt der klassischen Antike dar.
Weiterführende Links und Literatur
- Wikipedia – Römische Kunst:
https://de.wikipedia.org/wiki/Römische_Kunst - Wikipedia – Trajanssäule:
https://de.wikipedia.org/wiki/Trajanss%C3%A4ule
Empfohlene Literatur
- Zanker, Paul: “Die römische Kunst”
ISBN: 978-3406475931. - Toynbee, Jocelyn M. C.: “Art in Roman Britain”
ISBN: 978-0521291491. - Strong, Donald: “Roman Art”
ISBN: 978-0300052931.