Glossar zur Ikonografie und Ikonologie
A
Allegorie
Bildliche Darstellung eines abstrakten Begriffs durch eine Figur mit Attributen. Beispiel: „Justitia“ (Gerechtigkeit) als Frau mit Waage und Schwert.
Attribut
Erkennungszeichen oder Symbol, das eine dargestellte Figur eindeutig identifizierbar macht. Beispiel: Schlüssel = Petrus, Eule = Athene.
B
Biblische Ikonografie
Darstellung von Szenen, Figuren und Symbolen aus der Bibel (Altes und Neues Testament). Beispiele: Kreuzigung, Auferstehung, Arche Noah.
G
Gleichnishafte Darstellung
Darstellung, die nicht direkt zeigt, was gemeint ist, sondern über Bildinhalte eine Bedeutung transportiert (verwandt mit Allegorie).
H
Heiligenikonografie
Darstellung christlicher Heiliger mit charakteristischen Attributen und Szenen (z. B. Märtyrertod, Wunder). Beispiel: Katharina mit Rad, Sebastian mit Pfeilen.
I
Ikonografie
Teilbereich der Kunstwissenschaft: Beschreibung und Identifikation von Bildmotiven, Figuren und Symbolen in der Kunst.
Ikonologie
Vertiefte Interpretation der Bildinhalte im kulturellen, historischen, religiösen und gesellschaftlichen Kontext. Untersucht „Warum wird etwas so dargestellt?“
M
Mythologische Ikonografie
Darstellung antiker Mythen, Götter und Helden. Beispiel: Venus auf der Muschel, Herakles mit Keule, Medusa mit Schlangenhaaren.
P
Personifikation
Verkörperung eines abstrakten Begriffs durch eine menschliche Figur. Beispiel: Hoffnung, dargestellt als Frau mit Anker.
S
Symbol
Ein Bildzeichen mit übertragener Bedeutung. Beispiel: Taube = Heiliger Geist, Schlange = Versuchung, Anker = Hoffnung.
T
Typologie
Vergleichende Gegenüberstellung von alttestamentlichen und neutestamentlichen Bildinhalten, z. B. Isaak als Vorausbild Christi.
V
Vanitas
Ikonografisches Motiv zur Vergänglichkeit des Lebens, oft in Stillleben: Totenschädel, Sanduhr, verwelkte Blume.