Thomas Heisig

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Fachbegriffe aus Kunst, Kulturgeschichte und Restaurierung

Fachbegriffe aus Kunst, Kulturgeschichte und RestaurierungRestaurierung Englisch: Restoration Französisch: Restauration Italienisch: Restauro Latein: Restauratio Maßnahmen zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands eines Denkmals. Restaurierung – Wikipedia

A

  • Abklatsch
    Abnahme von Strukturen oder Schriftzügen z. B. auf Wandmalereien mithilfe von Papier und Feuchtigkeit.
  • Allegorie
    Bildhafte Darstellung eines abstrakten Begriffs (z. B. Gerechtigkeit als Frau mit Waage und Schwert).
  • Anobienbefall
    Zerstörung von Holzobjekten durch Holzschädlinge (Holzwurm, Nagekäfer etc.).

B

  • Bindemittel
    Stoff, der Pigmente in Farben zusammenhält (z. B. Ei, Öl, Acrylharz).
  • Blattgold
    Extrem dünn geschlagenes Gold, verwendet zur Vergoldung von Skulpturen, Rahmen, Altären etc.
  • Brunierung
    Glanzpolitur von Goldauflagen durch Achatstein oder andere harte Materialien.

C

  • Craquelé
    Netzmuster aus feinen Rissen in der Malschicht oder im Firnis – durch Alterung, Temperaturschwankung etc.

D

  • Dokumentation
    Systematische Erfassung des Erhaltungszustandes, der durchgeführten Maßnahmen und Beobachtungen.
  • Differenzierung (ästhetisch)
    Feine Unterschiede in Gestaltung, Proportion oder Farbwirkung, die stilistische Einordnung ermöglichen.

E

  • Ergänzung
    Restauratorische Wiederherstellung fehlender Teile – stets reversibel und gekennzeichnet.
  • Erscheinungsbild
    Visueller Eindruck eines Kunstwerks, entscheidend für Restaurierungsentscheidungen (z. B. Reinigung ja/nein).

F

  • Firnis
    Schutzschicht aus Harz oder Öl auf der Malschicht – vergilbt oft mit der Zeit.
  • Fehlstelle
    Bereich, in dem originales Material fehlt – kann dokumentiert, gesichert oder ergänzt werden.

G

  • Grundierung
    Unterste Schicht auf einem Bildträger, auf die die Farbe aufgetragen wird.
  • Gesso
    Kreide-Leim-Grundierung, besonders im Mittelalter & in der Ikonenmalerei verwendet.

H

  • Heißleim
    Klassischer tierischer Leim (Knochen- oder Hautleim), verwendet z. B. in der Möbelrestaurierung.
  • Hygroskopisch
    Materialeigenschaft: zieht Feuchtigkeit aus der Umgebung an (z. B. Holz, Textilien, Papier).

I

  • Ikonografie
    Lehre von den Bildinhalten – Interpretation von Symbolen, Figuren, Attributen in Kunstwerken.
  • Integrierende Retusche
    Restauratorische Technik: visuelle Ergänzung von Fehlstellen ohne Täuschung.

K

  • Kittung
    Auffüllen von Fehlstellen in Skulptur, Holz oder Malerei mit geeignetem Material (z. B. Kreideleim).
  • KonservierungKonservierung Englisch: Conservation Französisch: Conservation Italienisch: Conservazione Latein: Conservatio Erhaltung des aktuellen Zustands eines Denkmals, um weiteren Verfall zu verhindern. Konservierung – Wikipedia
    Maßnahme zum Erhalt des aktuellen Zustands, ohne das Objekt zu verändern oder zu rekonstruieren.

L

  • Lasur
    Durchscheinender Farbauftrag – oft in mehreren Schichten zur Farbtiefe.
  • Lichtschaden
    Verfärbung, Ausbleichen oder Materialzersetzung durch UV-/Sonnenlicht.

M

  • Malschicht
    Farbauftrag eines Gemäldes – besteht aus Pigmenten + Bindemittel.
  • Mikroskopie
    Untersuchungsmethode z. B. für Schichtaufbau, Pigmentanalyse, biologische Schäden.

N

  • Neutralisierung
    Chemische Behandlung, z. B. zur Entfernung säurehaltiger Substanzen aus Papier.

P

  • Patina
    Natürlich gealterte Oberfläche (z. B. Oxidschicht auf Bronze, Nachdunkelung von Holz) – oft schützenswert.
  • Pigment
    Farbstoff in Pulverform, wird mit Bindemittel zur Farbe angerührt.

R

  • Reversibilität
    Grundprinzip in der Restaurierung: alle Maßnahmen sollen rückgängig machbar sein.
  • Retusche
    Farbangleichung bei Fehlstellen, optische Wiederherstellung – technisch und ethisch sensibel.

S

  • Schichtenaufbau
    Abfolge von Grundierung, Malschicht, Firnis etc. – wichtig zur Diagnose und Maßnahmenplanung.
  • Schwundriss
    Riss im Material durch Feuchtigkeitsverlust (häufig bei Holztafeln oder Leinwand).

T

  • Temperamalerei
    Klassische Maltechnik mit Ei als Bindemittel – schnelltrocknend, matt, langlebig.
  • Tönung
    Leichte farbliche Anpassung einer Ergänzung an die Umgebung.

U

  • Untergrund
    Trägermaterial (Holz, Leinwand, Wandputz etc.) – oft entscheidend für Zustand und Maßnahmen.

V

  • Verfremdungseffekt
    Intendierte künstlerische Irritation oder bewusste Brüche mit der Wirklichkeit (v. a. moderne Kunst).
  • Verklebung
    Restauratorische Verbindung von getrennten Teilen (z. B. Risse, Brüche) mit speziellem Klebstoff.

Z

  • Zustandskartierung
    Zeichnerische oder digitale Erfassung von Schadstellen, Schmutz, Rissen, Ausbrüchen etc.

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