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Nationale und internationale Standards

Regeln für wissenschaftliches Arbeiten: Nationale und internationale Standards

Wissenschaftliches Arbeiten ist durch feste Regeln und Prinzipien gekennzeichnet, die sicherstellen, dass Forschungsergebnisse valide, nachvollziehbar und ethisch vertretbar sind. Diese Standards gelten weltweit, unterscheiden sich jedoch in Details je nach Fachgebiet und Institution. Im Mittelpunkt stehen die Wahrung von Integrität, Transparenz und Originalität. Hier sind die wichtigsten Aspekte im Detail:


1. Nationale und internationale Standards

Internationale Grundsätze

  • Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit: Alle verwendeten Methoden, Daten und Ergebnisse müssen so dokumentiert werden, dass andere Wissenschaftler sie überprüfen und reproduzieren können.
  • Ethische Richtlinien: Forschung muss ethische Standards einhalten, wie sie beispielsweise in der Declaration of Helsinki oder den UNESCO-Empfehlungen für Wissenschaft und Ethik festgelegt sind.
  • Plagiatsfreiheit: Jede wissenschaftliche Arbeit muss eigenständig erstellt werden. Die Verwendung fremder Inhalte ohne korrekte Quellenangabe ist ein schwerer Verstoß gegen die wissenschaftliche Integrität.

Nationale Regelungen (Deutschland)

  • Leitlinien guter wissenschaftlicher Praxis (DFG): Die Deutsche Forschungsgemeinschaft definiert Richtlinien, darunter die Verpflichtung zu Originalität, korrekter Quellenangabe und Transparenz bei der Datenverarbeitung.
  • Gesetzliche Regelungen: Besonders relevant sind das Urheberrechtsgesetz (UrhG) und Regelungen zur Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bei der Verarbeitung personenbezogener Daten.

2. Plagiate: Definition und Vermeidung

Was ist ein Plagiat?

Ein Plagiat liegt vor, wenn fremde Inhalte, Ideen oder Formulierungen ohne korrekte Quellenangabe verwendet werden, als wären sie eigene. Dies gilt für:

  • Wortwörtliche Übernahmen (Textplagiat).
  • Sinngemäße Übernahmen ohne Quellenangabe (Ideenplagiat).
  • Nutzung von fremden Daten oder Ergebnissen (Datenplagiat).

Wie vermeidet man Plagiate?

  • Sorgfältiges Zitieren: Verwenden Sie anerkannte Zitierstandards (z. B. APA, MLA, Harvard oder die deutsche Zitierweise) und geben Sie alle verwendeten Quellen vollständig und korrekt an.
  • Einsatz von Plagiatssoftware: Viele Hochschulen bieten Plagiatsprüfungen an, um versehentliche Verstöße zu vermeiden.
  • Eigenständige Formulierungen: Verwenden Sie Quellen nur als Grundlage und formulieren Sie eigene Gedanken.

Konsequenzen von Plagiaten:

Plagiate können zur Aberkennung akademischer Titel, rechtlichen Konsequenzen und Ausschluss von zukünftigen wissenschaftlichen Aktivitäten führen.


3. Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI)

Einsatz von KI in wissenschaftlichen Arbeiten

  • Erlaubt: KI kann unterstützend eingesetzt werden, z. B. für Recherchen, Datenanalysen oder als Schreibhilfe. Ergebnisse müssen jedoch kritisch geprüft und der eigene wissenschaftliche Beitrag klar erkennbar sein.
  • Grenzen: Texte, die vollständig durch KI generiert wurden, dürfen nicht ohne Kennzeichnung als eigene Leistung ausgegeben werden.
  • Transparenz: Die Nutzung von KI-Tools muss im Methodenteil oder in einer Fußnote offengelegt werden. Beispiele:
    • „Dieses Manuskript wurde durch das KI-Tool XYZ unterstützt.“
    • „Die Datenanalyse wurde mit dem KI-gestützten System ABC durchgeführt.“

Ethische Fragen zur KI-Nutzung

  • Künstliche Intelligenz kann fehlerhafte oder voreingenommene Ergebnisse liefern. Der Mensch bleibt für die Qualität und Integrität der Arbeit verantwortlich.
  • Die Authentizität und Eigenleistung der Arbeit dürfen durch KI-Nutzung nicht beeinträchtigt werden.

4. Hilfe durch Dritte

Was ist erlaubt?

  • Fachliche Beratung: Austausch mit Kollegen oder Experten zur Klärung von Fragen oder Methodik ist üblich und erlaubt.
  • Sprachliche Korrektur: Korrekturlesen, z. B. durch Lektoren, ist zulässig, solange der Inhalt unverändert bleibt.
  • Technische Unterstützung: Die Nutzung technischer Hilfsmittel wie Statistikauswertungsprogramme oder Software zur Datenvisualisierung ist erlaubt.

Was ist nicht erlaubt?

  • Ghostwriting: Das Verfassen der Arbeit durch Dritte ist unzulässig und ein schwerer Verstoß gegen die akademische Integrität.
  • Übermäßige Hilfestellung: Auch inhaltliche Unterstützung, die über eine Beratung hinausgeht, kann als Täuschung gewertet werden.

5. Umgang mit Daten und Quellen

  • Transparenz: Alle verwendeten Daten und Quellen müssen korrekt dokumentiert werden.
  • Datenschutz: Persönliche Daten dürfen nur mit Zustimmung der Betroffenen und unter Einhaltung der DSGVO verarbeitet werden.
  • Open Access: Es wird empfohlen, Forschungsergebnisse und Daten öffentlich zugänglich zu machen, sofern dies möglich ist.

6. Ethische Verpflichtungen

  • Wahrheitspflicht: Alle Ergebnisse müssen wahrheitsgemäß dargestellt werden. Daten dürfen nicht manipuliert oder selektiv dargestellt werden.
  • Fairness und Respekt: Der Beitrag anderer Wissenschaftler muss anerkannt werden, und keine Ergebnisse dürfen unrechtmäßig verwendet werden.
  • Vermeidung von Interessenkonflikten: Finanzielle oder persönliche Interessen, die die Forschung beeinflussen könnten, müssen offengelegt werden.

Quellen und Links

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