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Forschungsdesign

Definition, Komponenten und Bedeutung

Das Forschungsdesign beschreibt die strategische Planung und Strukturierung eines wissenschaftlichen Projekts. Es legt fest, wie die Forschungsfrage beantwortet und wie die Daten erhoben, analysiert und interpretiert werden sollen. Ein gut durchdachtes Forschungsdesign ist essenziell, um valide und zuverlässige Ergebnisse zu erzielen, die wissenschaftlichen Standards entsprechen.


Was ist ein Forschungsdesign?

Das Forschungsdesign ist ein systematischer Plan, der die wesentlichen Elemente einer Untersuchung definiert. Es beantwortet folgende Fragen:

  • Was soll untersucht werden? (Forschungsfrage oder Hypothese)
  • Wie soll die Untersuchung durchgeführt werden? (Methodik und Methoden)
  • Welche Ressourcen sind notwendig? (Zeit, Budget, Werkzeuge)
  • Wie werden die Ergebnisse ausgewertet? (Datenanalyse)

Das Ziel ist, sicherzustellen, dass die Untersuchung methodisch korrekt und effizient durchgeführt wird.


Komponenten des Forschungsdesigns

  1. Forschungsziel und Fragestellung
    • Das Forschungsdesign beginnt mit einer klaren Definition der Fragestellung und der Ziele der Untersuchung.
    • Beispiel: „Wie beeinflussen klimatische Bedingungen die Verwitterung von Kalkstein an historischen Bauwerken?“
  2. Hypothese oder Forschungsannahme
    • Eine Hypothese ist eine vermutete Antwort auf die Forschungsfrage, die durch die Untersuchung geprüft werden soll.
    • Beispiel: „Höhere Luftfeuchtigkeit beschleunigt die Verwitterung von Kalkstein durch chemische Reaktionen.“
  3. Methodenwahl
    • Die Wahl der Methoden richtet sich nach der Art der Daten und der Fragestellung. Es können qualitative, quantitative oder gemischte Ansätze verwendet werden.
    • Qualitative Methode: Interviews mit Restauratoren über den Einfluss von Umweltbedingungen.
    • Quantitative Methode: Messung der Schadstoffkonzentrationen an Kalksteinoberflächen.
  4. Datenquellen und Erhebung
    • Definiert wird, ob Primärdaten (selbst erhobene Daten) oder Sekundärdaten (bestehende Daten) verwendet werden.
    • Beispiel: Primärdaten könnten Messungen an Bauwerken sein, Sekundärdaten historische Restaurierungsberichte.
  5. Forschungsansatz
    • Deskriptiv: Beschreibt ein Phänomen.
      Beispiel: Dokumentation von Schadensmustern an historischen Fassaden.
    • Explorativ: Sucht nach Mustern und Zusammenhängen.
      Beispiel: Ermittlung möglicher Ursachen für Materialverfall.
    • Experimentell: Testet Kausalzusammenhänge durch kontrollierte Experimente.
      Beispiel: Labortests zur Reaktion von Kalkstein mit saurem Regen.
  6. Zeit- und Ressourcenplanung
    • Ein detaillierter Zeitplan legt fest, welche Arbeitsschritte bis wann durchgeführt werden sollen. Ressourcen wie Materialien, Technologien und Budget werden ebenfalls eingeplant.
    • Beispiel: Erstellung eines Projektplans mit Meilensteinen und Zuständigkeiten.
  7. Datenanalyse und Interpretation
    • Definiert wird, wie die gesammelten Daten ausgewertet werden.
    • Qualitativ: Interpretation von Texten und Bildern, z. B. historische Pläne oder Fotos.
    • Quantitativ: Statistische Analysen, z. B. Regressionen zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Umweltparametern und Materialverfall.
  8. Ergebnisdarstellung
    • Die Ergebnisse werden klar und nachvollziehbar präsentiert, z. B. in wissenschaftlichen Berichten, Grafiken oder Tabellen.

Bedeutung eines guten Forschungsdesigns

  1. Effizienz und Struktur:
    Ein klar definiertes Forschungsdesign spart Zeit und Ressourcen, da es alle Schritte der Untersuchung strukturiert und organisiert.
  2. Gültigkeit der Ergebnisse:
    Ein solides Design stellt sicher, dass die Ergebnisse wissenschaftlich fundiert und nachvollziehbar sind.
  3. Anpassungsfähigkeit:
    Ein gutes Design erlaubt es, auf unvorhergesehene Herausforderungen flexibel zu reagieren, ohne die Qualität der Forschung zu gefährden.
  4. Reproduzierbarkeit:
    Wissenschaftliche Forschung muss so dokumentiert sein, dass sie von anderen Forschern überprüft und reproduziert werden kann.

Beispiel für ein Forschungsdesign

Thema: Verwitterung historischer Sandsteinfassaden.

  • Forschungsfrage: Welche Umweltfaktoren tragen am meisten zur Verwitterung von Sandstein bei?
  • Hypothese: Hohe Luftfeuchtigkeit und Schwefeldioxid in der Luft beschleunigen den Verfall.
  • Methodik:
    • Quantitative Daten: Chemische Analysen von Sandsteinproben aus verschiedenen Umwelten.
    • Qualitative Daten: Interviews mit Restauratoren über Schadensbilder.
  • Datenquellen: Primärdaten durch Probennahme, Sekundärdaten aus Umweltdatenbanken.
  • Zeitplan: 6 Monate Datenerhebung, 3 Monate Analyse, 3 Monate Berichterstellung.

Ressourcen und Links

Allgemeine Leitfäden zum Forschungsdesign

Spezifisch für DenkmalpflegeDenkmalpflege Englisch: Monument preservation Französisch: Conservation des monuments Italienisch: Conservazione dei monumenti Latein: Monumentorum cura Wissenschaftliche und praktische Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege von Kulturdenkmalen. Denkmalpflege – Wikipedia

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