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Materialien und Techniken: Steinbildhauerei, Fresken

Materialien und Techniken: Steinbildhauerei und Fresken – Wissenschaftlich fundierte Beschreibung

Die Steinbildhauerei und Freskenmalerei gehören zu den zentralen künstlerischen und architektonischen Techniken der Antike, des Mittelalters und der Renaissance. Beide Techniken beruhen auf spezifischen Verfahren, deren Grundlagen durch historische Quellen und moderne Analysen gut dokumentiert sind.


1. Steinbildhauerei

Technik und Verfahren

  1. Materialwahl und Vorbereitung:
    • In der Antike wurde Marmor bevorzugt, insbesondere aus Steinbrüchen in Carrara (Italien) und Paros (Griechenland). Historische Texte wie die „Naturalis Historia“ von Plinius dem Älteren (Buch 36) beschreiben die Qualität und Herkunft des Marmors.
    • Der Steinblock wurde aus dem Steinbruch herausgebrochen, in der Regel mit Kupfer- oder Eisenwerkzeugen, darunter Keilen und Meißeln.
      Quelle: Plinius der Ältere – Naturalis Historia, Buch 36
  2. Werkzeuge und Bearbeitung:
    • Antike und mittelalterliche Steinmetze verwendeten Meißel (flach, rund, spitz), Schlägel und Schleifmittel.
    • Der „Pointillé-Technik“ (Punktierung) wurde genutzt, um mit einer Art Raster Details vorzuarbeiten.
      Quelle: „Marble Sculpture in Antiquity“, The Getty Conservation Institute.
      (Quelle)
  3. Feinarbeit:
    • Politur wurde durch Abrieb mit Sand und später mit pulverisiertem Granat oder Eisenoxid erreicht. Plinius erwähnt auch die Verwendung von Ziegenleder zum Glätten.
    • Für Details wie Gesichtszüge wurden feine Meißel eingesetzt, wobei künstlerische Vorlagen oft in Ton oder Wachs modelliert wurden.
      Quelle: Louvre – Steinmetztechniken der Antike

Beispiele für ikonische Werke und Techniken:

  • Michelangelo, „David“ (1504):
    • Der Carrara-Marmorblock wurde zunächst grob mit Schlägeln bearbeitet. Michelangelo verwendete einen „Subtraktionsansatz“, bei dem die endgültige Form durch sukzessives Entfernen des Materials freigelegt wurde.
      Quelle: National Gallery of Art – Michelangelo’s Techniques

2. Freskenmalerei

Technik und Verfahren

  1. Untergrundvorbereitung:
    • Der Putz bestand aus zwei Schichten:
  2. Pigmente und Farben:
    • Natürliche Pigmente wie Ocker, Lapislazuli, Malachit und Ruß wurden verwendet. Die Pigmente wurden mit Wasser angerührt und auf den noch feuchten Intonaco aufgetragen, wodurch sie chemisch mit dem Kalk reagierten (Carbonatisierung).
    • Pigmente wie Lapislazuli wurden aus Afghanistan importiert und waren extrem teuer.
      Quelle: Fresco Techniques – The Met.
  3. Arbeitsschritte:
    • Der Künstler zeichnete zunächst eine Vorzeichnung (sogenannte „Sinopia“) auf die Arriccio-Schicht.
    • Nur so viel Intonaco wurde pro Tag aufgetragen, wie bemalt werden konnte (Tagwerk).
    • Feine Details wurden mit Pinseln oder punktuellen Stäben hinzugefügt, während die Farben langsam trockneten.
      Quelle: „Conservation of Frescoes“, ICCROM (Quelle).
  4. Modifikationen und Ergänzungen:

Beispiele für ikonische Werke und Techniken:

  • Sixtinische Kapelle, Michelangelo (1508–1512):
    • Michelangelo arbeitete auf einem speziellen Gerüst und schuf seine Fresken auf feuchtem Intonaco. Die komplexen Figuren wurden zuerst als Vorzeichnungen erstellt, bevor die Farben aufgetragen wurden.
      Quelle: Vatican Museums – Sistine Chapel

Vergleich der Techniken

MerkmalSteinbildhauereiFreskenmalerei
MaterialienMarmor, Sandstein, BasaltKalkmörtel, Erdpigmente, Wasser
WerkzeugeMeißel, Schlägel, SchleifmittelPinsel, Wasser, Pigmente
TechnikPunktierung, PolierenMalen auf feuchtem Putz
ErhaltungsmaßnahmenReinigung, Konsolidierung von RissenStabilisierung des Putzes, Reinigung von Ruß

Relevanz für DenkmalpflegeDenkmalpflege Englisch: Monument preservation Französisch: Conservation des monuments Italienisch: Conservazione dei monumenti Latein: Monumentorum cura Wissenschaftliche und praktische Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege von Kulturdenkmalen. Denkmalpflege – Wikipedia

  1. Steinbildhauerei:
  2. Fresken:

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