Thomas Heisig

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Mechanismen der Wärmeübertragung

a. Wärmeleitung (Leitfähigkeit)

Die Wärmeleitung beschreibt den direkten Transfer von Energie durch einen festen Stoff infolge eines Temperaturunterschieds. Sie ist abhängig von der Wärmeleitfähigkeit (λ).

  • Formel: q=−λ⋅(ΔT/Δx)
    • q: Wärmestromdichte (W/m²)
    • λ\lambdaλ: Wärmeleitfähigkeit (W/m·K)
    • ΔT\Delta TΔT: Temperaturdifferenz (K)
    • Δx\Delta xΔx: Materialdicke (m)
  • Beispiele:
    • Hohe Wärmeleitfähigkeit: Metalle (z. B. Kupfer λ≈400 W/m\cdotpK).
    • Niedrige Wärmeleitfähigkeit: Dämmstoffe (z. B. Mineralwolle λ≈0,035 W/m\cdotpK).

b. Konvektion

Konvektion beschreibt den Wärmetransport durch ein strömendes Medium wie Luft oder Wasser. Es unterscheidet sich in natürliche und erzwungene Konvektion.

  • Formel (vereinfachte Beschreibung): q=h⋅A⋅ΔTq
    • q: Wärmestrom (W)
    • h: Konvektionskoeffizient (W/m²·K)
    • A: Fläche (m²)
    • ΔT\Delta TΔT: Temperaturdifferenz (K)
  • Beispiele:
    • Fensterflächen mit Luftzirkulation zeigen höhere Wärmeverluste durch Konvektion.

c. Wärmestrahlung

Die Wärmestrahlung erfolgt über elektromagnetische Wellen, unabhängig von einem Medium. Jedes Objekt emittiert Wärmestrahlung, deren Intensität durch das Stefan-Boltzmann-Gesetz beschrieben wird:

  • Formel: q=ϵ⋅σ⋅T4
    • q: Strahlungsleistung (W/m²)
    • ϵ: Emissionsgrad (dimensionslos, 0–1)
    • σ: Stefan-Boltzmann-Konstante (5,67⋅10−8 W/m²\cdotpK4)
    • T: Absolute Temperatur (K)
  • Beispiele:
    • Wärmeverluste durch Fensterflächen.
    • Reflexion von Wärmestrahlung bei metallischen Oberflächen.

2. Einfluss von Bau- und Dämmstoffen

a. Bau- und Dämmstoffe

  • Dämmstoffe:
    • Hohe Porosität reduziert Wärmeleitung (z. B. Mineralwolle, Polystyrol).
    • Einsatz in Wänden, Dächern und Böden zur Minimierung von Wärmeverlusten.
  • Massive Baustoffe:
    • Speicherung von Wärme durch hohe Wärmekapazität (z. B. Beton, Ziegel).
    • Verlangsamung der Temperaturfluktuation im Innenraum.

b. Wärmespeicherung

Wärmespeicherung beschreibt die Fähigkeit eines Materials, Wärmeenergie aufzunehmen. Sie wird durch die spezifische Wärmekapazität (ccc) definiert.

  • Formel:Q=m⋅c⋅ΔTQ
    • QQQ: Wärmeenergie (J)
    • mmm: Masse (kg)
    • ccc: Spezifische Wärmekapazität (J/kg·K)
    • ΔT\Delta TΔT: Temperaturänderung (K)
  • Beispiele:
    • Beton (hohe Wärmekapazität, c≈880 J/kg\cdotpK) speichert Wärme und gibt sie langsam ab.
    • Leichte Dämmstoffe haben eine geringe Wärmekapazität.

c. Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)

Der U-Wert beschreibt den gesamten Wärmeverlust durch ein Bauteil (Wand, Dach, Fenster). Je kleiner der U-Wert, desto besser ist die Dämmwirkung.

  • Formel: U=1/Rges mit Rges=∑(di/λi)+(1/hinnen)+(1/haußen)
    • di​: Schichtdicke (m)
    • λi: Wärmeleitfähigkeit der Schicht (W/m·K)
    • hinnen,haußenh​: Wärmeübergangswiderstände (W/m²·K)

3. Lehrmittel und Quellen

Online-Leitfäden und Berechnungstools

  1. Dämmstoffdatenbank:
  2. Wärmebrückenrechner:
  3. Stefan-Boltzmann-Gesetz und Anwendung:

Weiterführende Literatur

  1. Klaus Sedlbauer: Bauphysik verstehen
    ISBN: 978-3834811674.
  2. Normen:

Simulationstools

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